Viele Unternehmen fürchten sich vor den Social Media. Der Macht der vernetzten Vielen, die sie mit Shitstorms überrollen könnten. Der fünften Gewalt, wie Prof. Dr. Bernhard Pörksen von der Universität Tübingen bei der re:publica 2015 die krawalllustigen Nutzer nannte. Doch diese Gewalt schwappt über die Grenzen des World Wide Webs hinaus und kann auch die Unternehmen in den Strudel der bösen Kommentare hineinziehen, die sich noch vor einem Social Media-Profil drücken.
Wer hat die Macht?
Das sie gerade ohne einen Social Media-Auftritt am hilflosesten sind, wenn eine Welle der Entrüstung anrollt, sind sich viele nicht bewusst. Denn nur mit einem Profil haben sie Möglichkeit, gegen die Flut aus Schimpftiraden anzukommen. Deutlich machte diese Annahme Prof. Pörksen in seinem ersten Vortrag bei der #rp15 "Wer hat die Macht? Konvergente Medien zwischen Wettbewerb und Kontrolle".
Eine Verschiebung der Macht
"Jeder Mensch ist ein Sender und vermag damit sich in digitale Kreisläufe einzumischen. Das führt zu einer Verschiebung der Macht", so Pörksen. Jeder Sender wird damit zu einem potentiellen Enthüller. Er kann sich frei über Themen im Netz auslassen, die ihn belustigen, berühren, aber auch ärgern. Meist werde gegen Ungerechtigkeiten protestiert. Das habe zur Folge, dass im Internet auch über neue Opfer hergefallen wird und die können sogar ganz und gar Unbeteiligte sein.
Fünfte Gewalt ist nicht steuerbar
Pörksen nannte das Beispiel des koreanischen "Dogshit Girl". Das Mädchen hatte seinen Hund in der U-Bahn seine Notdurft verrichten lassen, worüber sich nicht nur die Mitfahrer aufregten, sondern bald auch das ganze Netz. Denn sie wurde in dieser prekären Situation fotografiert. Dieses Beispiel zeigt, dass es selbst in einer normalen Alltagssituation durch ein falsches Wort oder eine falsche Tat, der man sich vermutlich selbst gar nicht bewusst ist, geschehen kann, dass die fünfte Gewalt die Macht ergreift. Es entwickele sich laut Pörksen eine völlig neue Verbreitungsdynamik, die nicht steuerbar sei.
Privates und Geschäftliches verschmelzen
Neue Tools, wie Smartphones unterstützen diese Entwicklung. "Gesellschaftliche Sphären verschmelzen miteinander - das Private und das Geschäftliche", erklärte Pörksen. Es wird mal eben, wie beim Dogshit Girl, ein Foto gemacht oder ein Video gedreht. Und diese werden in den Social Media, wie Facebook, Twitter etc., veröffentlicht, egal ob der Betroffene das will oder nicht. "Die Macht sitzt in der Situation. Sie ist allgegenwärtig."
Wirkungsnetz der vernetzten Vielen
"Bei der fünften Gewalt handelt es sich ein Kollektiv aus Gemeinschaft und Individualität mit einem gemeinsamen Ziel und einer hohen Interaktionsdichte", sagte Pörksen in seinem zweiten Vortrag "Die fünfte Gewalt. Die Macht der vernetzten Vielen". Wehrt sich das Unternehmen gegen die Vorwürfe dieser Gemeinschaft, komme es zur Explosion, so Pörksen. Außerdem könne man ihr keine Befehle erteilen. Wichtig sei es auch auf die Wirkungsmuster zu achten. Teilweise kann es bereits eine Person sein, die den Unternehmen gehörig die Leviten lesen kann. Denn diese eine Person kann eine große Menge an Followern oder Fans ihrer Posts und Tweets haben, die widerum viele Anhänger haben, und die die Information innerhalb kurzer Zeit nicht nur national sondern auch international verbreiten können. Es handele sich dabei um ein fein gewobenes "Wirkungsnetz der vernetzen Vielen".
Reagieren Sie
Meine Empfehlung wäre daher für jedes Unternehmen, ob klein oder groß, auf diese Entwicklung zu reagieren. Mit einem Social Media-Profil, dass auf den Betrieb und seine Leistungen abgestimmt ist, und einem fähigen Social Media Manager, der weiß, wie man auf diese aus dem Nichts explodierenden News antwortet und sie wieder in die richtigen Bahnen lenkt. Ich berate Sie gerne und helfe Ihnen auf dem Weg und bei der Pflege eines gelungenen Social Media-Auftritts.